EPDM Elastomer

In aller Kürze

EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) ist ein synthetischer Kautschuk, der aufgrund seiner hervorragenden physikalischen und chemischen Eigenschaften weit verbreitet ist. Es wird in einer Vielzahl von industriellen Anwendungen eingesetzt, darunter Dichtungen, Schläuche, Dächer und Kabelisolierungen.

Die Herstellung von EPDM erfolgt durch die Polymerisation von Ethylen, Propylen und einem Dienen-Monomer, was zu einem Material führt, das besonders resistent gegenüber Ozon, UV-Strahlung, extremen Temperaturen und verschiedenen Chemikalien ist. Zu den Vorteilen von EPDM gehören seine Haltbarkeit, Flexibilität und Witterungsbeständigkeit, während Nachteile seine Anfälligkeit für Öle und Lösungsmittel umfassen.

In der Dichtungstechnik ist EPDM aufgrund seiner exzellenten Dichtungseigenschaften und langen Lebensdauer besonders geschätzt.

 

Grundlagen und Eigenschaften von EPDM

EPDM steht für Ethylen-Propylen-Dien-Monomer, ein synthetischer Gummi, der aus den Monomeren Ethylen, Propylen und einem nicht konjugierten Dien hergestellt wird. Diese Zusammensetzung verleiht EPDM seine bemerkenswerten Eigenschaften, wie hohe Elastizität, ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit und gute elektrische Isoliereigenschaften.

EPDM ist ein amorphes Polymer, was bedeutet, dass es keine kristalline Struktur besitzt und daher sehr flexibel ist.

Zu den wichtigsten physikalischen Eigenschaften von EPDM gehören:

  • Hervorragende Beständigkeit gegen Ozon und UV-Strahlung: EPDM wird durch diese Umwelteinflüsse nicht spröde oder rissig.
  • Temperaturbeständigkeit: EPDM bleibt bei Temperaturen von -40°C bis +120°C flexibel und funktional.
  • Chemikalienbeständigkeit: Es ist resistent gegenüber vielen Säuren, Laugen und polaren Lösungsmitteln.
  • Wasser- und Dampfbeständigkeit: EPDM absorbiert wenig Wasser und behält seine Eigenschaften auch in feuchter Umgebung bei.

 

Anwendung in der Industrie

Die Vielseitigkeit von EPDM macht es zu einem unverzichtbaren Material in vielen Industriezweigen. Hier sind einige der wichtigsten Anwendungen:

  1. Dichtungen und Platten: EPDM wird häufig in der Dichtungstechnik eingesetzt, da es hervorragende Dichtungseigenschaften bietet und extrem langlebig ist. EPDM Dichtung und EPDM Platten 
  2. Schläuche und Rohre: Dank seiner Flexibilität und Beständigkeit gegenüber extremen Temperaturen und Chemikalien wird EPDM in Schläuchen und Rohren verwendet, die in der Automobilindustrie, im Bauwesen und in der chemischen Industrie eingesetzt werden.
  3. Dachbahnen: EPDM-Dachbahnen sind wegen ihrer Witterungsbeständigkeit und langen Lebensdauer eine beliebte Wahl für Flachdächer.
  4. Kabelisolierung: Die guten elektrischen Isoliereigenschaften von EPDM machen es zu einem idealen Material für Kabelummantelungen.
  5. Automobilindustrie: EPDM wird in der Automobilindustrie für Dichtungen, Dämpfer und Schläuche verwendet, die hohen Temperaturen und Chemikalien ausgesetzt sind.

 

Herstellungsprozess von EPDM

Der Herstellungsprozess von EPDM beginnt mit der Polymerisation der Monomere Ethylen und Propylen, gefolgt von der Zugabe eines Dienen-Monomers. Dieser Prozess erfolgt in einem Reaktor, wobei ein Katalysator verwendet wird, um die Polymerisation zu starten und zu kontrollieren. Das resultierende Polymer wird dann gereinigt, getrocknet und in Form von Granulat, Pulver oder Bändern für die weitere Verarbeitung bereitgestellt.

 

Vor- und Nachteile von EPDM

Vorteile

  • Hervorragende Witterungsbeständigkeit: EPDM widersteht Ozon, UV-Strahlen und extremen Wetterbedingungen, was es ideal für Außenanwendungen macht.
  • Hohe Elastizität und Flexibilität: Selbst bei niedrigen Temperaturen bleibt EPDM flexibel und dehnbar.
  • Lange Lebensdauer: EPDM-Produkte sind langlebig und haben eine hohe Beständigkeit gegen Verschleiß.
  • Chemikalienbeständigkeit: Es ist beständig gegenüber vielen Chemikalien, was seine Anwendung in industriellen Umgebungen erleichtert.

Nachteile

  • Anfälligkeit für Öle und Lösungsmittel: EPDM ist nicht resistent gegen Mineralöle, Benzin und unpolare Lösungsmittel, was seine Anwendungsmöglichkeiten in bestimmten Bereichen einschränkt.
  • Höhere Kosten: Im Vergleich zu einigen anderen Gummisorten kann EPDM teurer sein, was in manchen Anwendungen zu höheren Kosten führen kann.

 

EPDM in der Dichtungstechnik

In der Dichtungstechnik ist EPDM ein bevorzugtes Material aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften. Dichtungen und O-Ringe aus EPDM bieten eine zuverlässige Abdichtung in einer Vielzahl von Anwendungen, darunter:

  • Sanitärinstallationen: EPDM-Dichtungen verhindern Leckagen in Sanitärsystemen, da sie beständig gegen Wasser und Hitze sind.
  • Heizungs- und Kühlsysteme: In Heizungs- und Kühlsystemen sorgen EPDM-Dichtungen für eine effektive Abdichtung bei hohen und niedrigen Temperaturen.
  • Industrieanlagen: EPDM-Dichtungen werden in industriellen Maschinen und Anlagen eingesetzt, um Leckagen zu verhindern und eine sichere Betriebsumgebung zu gewährleisten.

 

Häufige Fragen zu EPDM

Ist EPDM wasserdicht?

Ja, EPDM ist sehr wasserdicht und wird häufig in Anwendungen eingesetzt, die einen hohen Grad an Wasserdichtigkeit erfordern, wie Dachbahnen und Dichtungen.

 

Wie lange hält EPDM?

EPDM hat eine sehr lange Lebensdauer. In Anwendungen wie Dachbahnen kann es bis zu 50 Jahre halten, abhängig von den Umweltbedingungen und der Pflege.

 

Kann EPDM recycelt werden?

Ja, EPDM kann recycelt werden. Es gibt spezielle Verfahren, um EPDM-Abfälle zu recyceln und das Material in neuen Produkten wiederzuverwenden.

 

Ist EPDM umweltfreundlich?

EPDM gilt als umweltfreundlich, da es keine gefährlichen Chemikalien freisetzt und vollständig recycelbar ist. Zudem ist seine lange Lebensdauer ein zusätzlicher Vorteil aus ökologischer Sicht.

 

Welche Temperaturen hält EPDM aus?

EPDM ist beständig gegen extreme Temperaturen und bleibt bei Temperaturen von -40°C bis +120°C funktional. Es kann kurzzeitig auch Temperaturen bis zu +150°C aushalten.

 

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